Luibiskogel - Schöner Riese im Geigenkamm

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Auch wenn sich der Kommerz im schönen Ötztal weiter ausbreitet und die Diskussion um einen Stausee im Sulztal in vollem Gange ist, so gibt es doch auch noch schöne Plätzchen weitab von Aquadome und Co. Zu diesen schönen Plätzen bzw. Gipfeln gehört zweifelsfrei der Luibiskogel, der mit einer Höhe von 3112 Metern kein Kleiner ist und einen wunderschönen Rundumblick gewährt. Von dem ihn im Süd-Osten umgebenden Hauerferner ist leider nicht mehr sehr viel übrig und es ist sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis er gänzlich verschwunden sein wird. Schon heute schaut der Schutt an mancher Stelle durch. Oetztal

Wer auf dem Campingplatz Camping Ötztal nächtigt, findet den Ausgangspunkt für diese schöne Ganztagestour direkt nach dem Überqueren der Ötztaler Ache hinter dem Campingplatz. Schilder weisen den Weg zum Hauersee, der Teilziel dieser Etappe darstellt.

Nach sanftem Anstieg auf einem Forstfahrweg gelangt man in etwa 20 Minuten zum Beginn des romantischen Waldpfades. Die Abzweigung Richtung Hauersee ist ebenfalls ausgewiesen und kann nicht verfehlt werden. Den Pfad steigt man empor und erreicht nach etwa 45 Minuten einen kleinen Rastplatz, Köpfe genannt. Ein schöner Fleck, wo man ruhig auf einer Bank ein paar Minuten verweilen und die Aussicht genießen darf, bevor es weiter aufwärts geht. Waldsteig

Nun steigt der Waldsteig stärker an, führt vorbei an senkrechten Felswänden und gewährt ab und zu einen Blick ins Ötztal. Der Steig ist gepflegt und unproblematisch zu begehen.

In etwa 1840 Metern Höhe führt der Weg hinaus aus dem Wald und mündet hinein in das Hauertal, in dessen Mitte der Hauerbach fröhlich dem Tal entgegenfließt. Der Weg führt noch ein Stück auf der linken Seite des Baches entlang, bevor er auf eine kleine Brücke mündet, die zu überqueren ist. Zur linken Seite sieht man stets das mächtige Bergmassiv des Hauerkogels. Hauertal

Mäßig ansteigend folgt man dem Weg, der sich durch das Hauertal zieht. Hat man das erste kleine Felsmassiv überschritten, kann man in der Ferne schon den Luibiskogel erkennen, der in der frühmorgendlichen Sonne leuchtet.

Erreicht man Meter 1900, so gibt es die Möglichkeit, Richtung Norden zur Innerbergalm zu wandern. Dort bekommt man ganztägig warmes Essen und die Möglichkeit zu übernachten. Möchte man jedoch zum Luibiskogel, unserem Ziel, so geht man geradeaus weiter.

Nachdem man flache Grasflächen überquert hat und ein größeres Felsmassiv, erreicht man nach etwa dreieinhalb Stunden die Hauerseehütte, die heute eine Selbstversorgerhütte ist. Auf dem Weg dorthin sieht man häufig Betonbauteile, die verstreut im Gras liegen. Sie stammen von der ursprünglichen Hauerseehütte, die in den 40er Jahren durch einen Lawinenabgang zerstört wurde. Lediglich der Keller blieb erhalten und stellt heute die Unterkunft dar. Hauersee

Hat man Glück, so trifft man nette Gastgeber der Sektion Ludwigsburg des DAV, bekommt frisch aufgebrühten Tee und kann sogar recht preiswert auf einem der 14 Lager nächtigen. Nächtigen müssen wir nicht und so machen wir uns nach einer schönen Rast mit heißem Tee und viel Sonnenschein auf den noch verbleibenden zweieinhalb stündigen Aufstieg zum 3112 Meter hohen Luibiskogel, der mächtig in greifbare Nähe rückt.

Ursprünglich führte der weitere Weg 911 auf der rechten Seite des Hauersees entlang, stieg dann an einem Schutthang empor und mündete am Fuß des Hauerferners. Dieser Weg kann heute nicht mehr begangen werden, da er durch Murenabgänge stark beschädigt wurde und mit neuen Felsstürzen zu rechnen ist. Der neue Weg führt hingegen links am See vorbei und hinein in ein steiles Schuttfeld. Der Steig ist im unteren Bereich des Feldes nicht sehr gut markiert und man findet den richtigen Aufstieg hauptsächlich durch Steinmännlein, die jedoch einen Winter nicht überleben werden. Im Prinzip kann man sich auch nicht verirren, denn der Schutthang ist von zwei Massiven eingeschlossen. Hauerferner

Hat man den steilen Aufstieg geschafft, der in Schlangenlinien den Hang hinaufführt, befindet man sich in unmittelbarer Nähe zum Hauerferner und trifft außerdem auf den alten Weg 911. Am Gestein lässt sich leicht erkennen, bis in welche Regionen der Gletscher einmal reichte. Leider ist heute, wie bereits erwähnt, nicht mehr sehr viel davon übrig.

Steigeisen erleichtern den Aufstieg, denn man muss nicht am Rande des Ferners entlang und sich durch Schutt und loses Geröll kämpfen. Hat man jedoch dieses Los gezogen, weil Eisen fehlen, so betritt man nicht den Gletscher, sondern quert unterhalb des Eises und steigt an der rechten Seite über den Schutt auf. Mit den Eisen an den Füßen quert man ebenfalls im unteren Bereich, folglich auf dem Eis und steigt im rechten Bereich des Ferners auf. Es ist nur mit geringer Hangneigung zu rechnen. Der Hauerferner enthält keine Spalten mehr, jedoch sollte man die Augen unbedingt offen halten und die schneebedeckten Wasserrinnen meiden, denn hier besteht die Gefahr einzubrechen. Man hält sich stets rechts und steigt nicht etwa in die Mitte des Ferners oder sogar an dessen Anfang im Süden.

Ist man um das Massiv des Luibiskogel zur Hälfte herum, so findet man von Süd, Süd-Ost den Aufstieg und verlässt den Ferner. Der roten Markierung folgend, steigt man nun über Schutt und größere Blöcke aufwärts. Im Gipfelbereich kommen ein wenig die Hände zum Einsatz, Metallhaken erleichtern den Aufstieg. Dennoch sollte Acht gegeben werden, denn das Gestein ist sehr brüchig. Desweiteren muss vor allen Dingen im Gipfelbereich sehr genau auf die Markierungen geachtet werden.

Hat man die leichte Kletterei hinter sich, so steht man nach etwa sechs Stunden auf dem schönen Luibiskogel, genießt die grandiose Aussicht und freut sich, wieder einen Gipfel bezwungen zu haben...

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Stand der Fakten ist September 2004.

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Dokument erstellt: 2004/10/17
Letzte Änderung: 2006/09/23
URL:http://www.knoesel.eu/lars/tours/2004/oetztal-luibiskogel/index.html
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